TransItalia-Seealpen 2008
5.-12. Oktober 2008
6 Tage, 370 km, 10.800 hm
Teilnehmer:
Weilbuchner Lisi und Albert, Harlander Georg, Höppl Richard, Schrümpf Egon und Köberl Walter
Diese Traumtour in den Seealpen nördlich von San Remo war mein (unser) absoluter Saisonhöhepunkt. Auf teils sehr steinigen Militärstraßen, durch einsame Bergdörfer, über mediterrane Bergkämme oberhalb dem Ligurischen Meer genossen wir sechs "Gnigler" eine Woche Bike-Genuss-pur.
Achim Zahn (Serac Joe) und seine Michaela führten uns die ersten drei Tage von Finale Ligure über die Ligurischen Alpen. Dann auf den Spuren von Mailand-San Remo nach Dolceacqua und über den Ligurischen Grenzkamm ins französische Royatal. Schließlich über die legendäre Tenda-Südrampe mit ihren 48 Haarnadelkurven, auf die Ligurische Grenzkammstraße vorbei an mehreren Hochforts am Kamm über 2.000 m, anschließend extrem steil abwärts über Schipisten ins italienische Limone Piemonte.
1. Tag: 71 km, 2200 hm 6 Std. netto
Von Finale Ligure durch uralte, steingepflasterte Gassen, dann auf schmalen Asphaltsträsschen und Karrenwege zur Madonna del Neve am Kamm der Ligurischen Alpen. Vorbei am Forte Central unter die Kanzel des Monte Carmo nach Bardineto, weiter auf der Alta Via zum Colle San Bernardo. Über den Monte Galero und auf vergessenen Schmugglerwegen trialmäßig bergab ins Tal des Tanaro. Entlang des Rio Tanaro am Radweg mit mehreren gut 20%igen Rampen hinauf nach Ormea 736 m.
Stadtbummel durch Finale Ligure
los gehts durch die Gassen von Finale Ligure
erstes Kennenlernen
erste Pause
s' Feld rollt an
Achim bei der "Ansage"
staubn tuats gscheit
s' Wirtshaus hat heit zua, mach ma Brotzeit vor da Haustür
unsere zwoa Nordlichter san schon fertig
2. Tag: 54 km, 1900 hm, 5 Std. netto
Ab Ormea endlos lang aufwärts durch Wälder auf sehr anspruchsvollen Karrenwegen zum Colle Bartolomeo 1543 m. Die Sonne mag nicht so richtig raus, Nebelfetzen ziehen herum, es ist kühl heute da heroben. Wir müssen a Zeit'l warten, einer unserer beiden "Nordlichter" hat etwas Verspätung. Alles Gwand anziehen was im Rucksack mitgenommen wurde. Weiter gehts um die Felsbastion des Monte Armetta mit langer, staubiger Abfahrt zum Colle di Nava 934 m. Zufällig is da a kloans Tschächerl, als Mittagessen gibts heit an "Schweinerswecken" (Panino) und a Cola oder an Mocca. Nach dem grandiosen Mittagessen samma wieder auf der Alta Via und da hoaßts 20 Minuten durch'n Wald steil auffi schiabm zu an Bunker hoch übern Tal. Achim erzählt uns a Menge über dieses Forte Passenghi. Weiter am Alta Via Wanderweg zum Colla di San Bernardo 1263 m. A stoanige, alte Militärtrasse bringt uns zum Garezzo-Scheiteltunnel 1795 m, da obm is nebelig und kalt. Oiss Gwand anziagn und awi auf der Südseitn des Monte Saccarello. Des is wieder a stoanige, lange Abfahrt bis ins Bergdorf Triora 776 m.
am Colle Bartolomeo
da Bauer hoit seine Kühe von da Alm
Abfahrt ins Blaue
Auffi hoasts schiabm
Forte Passenghi
rumpelige Militärstraße zum Garezzo
Garezzo Scheiteltunnel
durch die Nebelsuppn
Triora ist bereits in Sicht
3. Tag: 55 km, 1350 hm, 4:30 Std. netto
Bei der Abfahrt vom Hotel a kurzer Spritzer von oben, jedoch nach einer halben Stunde lacht die Lies wieder hinter den Wolken hervor. Von Triora a kurze Auffahrt nach Cetta, dann a Supertrial durch die Argentina-Schlucht nach Montalto Ligure 315 m. Danach sehr lange Auffahrt zur blauen Kapelle, Panorama-Trialfahrt über den Kamm, dann extrem steile Rampe auf den einsamen Monte Faudo 1149 m, schöner Aussichtsberg mit großen Senderanlagen (so steil wias Kitzbüheler Horn). Von hier oben hatten wir Panoramaaussicht, auch das Meer ist wieder in Sicht. Anschließend super Trial entlang der langen Brandschneisen, dann lange Abfahrt nach San Stefano am Ligurischen Meer.
im Bergdorf Cetta
Finsterer Waldtrial durch die Argentina Schlucht
wia lang werd des Brückerl no hoitn?
lange, steile Auffahrt zur Kapelle
die Liesi mit an Vogeljaga
bei der Kapelle ist die Schinderei zu Ende
fix und fertig sans
auf schmalen Wanderpfad über den Kamm
die Roß san im Weg
Monte Faudo
fast 1000 hm Trialabfahrt zum Meer
es wird immer wärmer
geschafft...da schmeckt a Halbe
4. Tag: 92 km, 1950 hm, 6:40 Std. netto
Mit frühem Start ab San Stefano Ligure an der Strada Aurelia entlang der Küste via San Remo und Ventimiglia nach Dolceacqua im Nervia-Tal. Nach kurzer Besichtigung des Ortes, auf dem Ligurischen Grenzkamm auf Kanonenpflastersteinen unter der Tete d’Alpe zum Passo Muratone 1156 m. Nach kurzer Rast einsamster und wilder Downhill, dann Schweinetrial mit unzähligen Spitzkehren nach Frankreich in die Bendola Schlucht nach Saorge 425 m. Auf der Autostraße nach St.Dalmas de Tende 696 m im Royatal, wo wir die zwei nächsten Nächte verbringen werden.
Morgenstimmung am Ligurischen Meer
übers steile Brückerl in Dolceacqua
Mittagspause
Dolceacqua aus der Vogelperspektive
Ligurische Grenzkammstraße...
....ewig lang und sehr grobsteinig
am Passo Gouta
kurze Andacht bei der Chapelle Sainte Anna
DER Trial mit 30-40 Haarnadelkehren
Abfahrt nach Saorge
5. Tag: 50 km, 1650 hm, 4:20 Std. netto
Tagestour ab St. Dalmas de Tende 696 m auf dem Kanonenpflaster der westlichen Ligurischen Grenzkammstraße auf den Monte Agnelino 2201 m. Des war a extrem lange Auffahrt auf kopfgroße Stoana, Gott sei Dank hamma alle a Fully sonst häts uns den Oarsch gewaltig hermassiert. Am Gipfel wars warm wia im Summa, windstill, a Fernsicht wias besser nicht sei kunnt, da hat uns die Michaela a lange Siesta erlaubt; wunderschen woars da obm. Abfahrt in das Valle des Merveilles nach Casterino, vorbei an den Lacs de Casterino und Mesches und auf schwarzem Gold mit vielen Kehren zurück nach St. Dalmas im Royatal.
Bergdorf Tende
lange Auffahrt auf der westlichen Ligurischen Grenzkammstraße
da Schlitti schaut wo's weitergeht
kleine Pause am Baisse d' OURNE
nimmer weit
die letzten Meter zu Fuß
am Monte Agnelino 2201m
Abfahrt mit Traumkulisse
überall findet man noch Kriegsrelikte
des hamma uns heit redlich verdient
6. Tag: 47 km, 1700 hm, 4:30 Std. netto
Von St. Dalmas de Tende 696 m auf der Autostraße zum Südportal des Tenda Tunnels. Anschließend auf der legendären Tende-Südrampe die 48 Spitzkehren zum Colle di Tenda 1871 m hinauf, wo das mächtige Fort Central bereits bis ins Tal sichtbar ist. Nach kurzer Fotopause weiter zu den Hochforts Tabourde 1982 m, Pepin 2263 m mit der Cima del Becco 2300 m. Hier gibts die wohlverdiente Mittagsrast auf einem schönen, windstillen, aussichtsreichen Platzerl. Ein schmaler Gipfelpfad führt uns zum Col de la Perla 2083 m, die anschließende Abfahrt über steile Schipisten bringt unsere Bremsscheiben wahrhaftig zum Glühen. Mit Voigas düsen wir offroad bergab nach Limone Piemonte 1000 m.
schon vom Tal in Sichtweite, das Fort Central auf 1900m
48 Spitzkehren auf der Tende-Südrampe hinauf zum Fort Central
Fort Central am riesigen Gipfelplateau
riesige Schafherden
no a Stund bis zum letzten Gipfel
Rückblick auf die Tende Südrampe
ein bombastisches Panorama
Ziel in Sicht
große Gipfelpause
no a kloana Gipfeltrial....dann gehts awi...
auf da Schipistn voigas...
...in den Schiort Limone
diese Traum-Tourenwoche krönt ein kulinarischer Ausklang in einer Pizzeria in Limone Piemonte
Text und Fotos Walter Köberl
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