Karn. Grenzkamm Teil 1 Juli 2011
Bericht: Walter Köberl
Fotos: Franz Weißenbäck, H.J. Mitteregger, Walter Köberl
Bei meiner kurzfristigen Ausschreibung dieser Traumtour haben sich 4 Personen gemeldet.
Oana hat nit kinna - da Andere hat nit derfn - da Franze und Hans Jürgen ham gleich zuagsagt.
Nach kurzer Vorbesprechung beim Ranchi hamma uns "wetterbedingt" für die Via Carnica entschieden.
1. Tag:
Kötschach-Sillian 55 km, 1230 hm, 3:40 Std. netto
Wir starten am Sonntag um 13 Uhr von Kötschach in Richtung Sillian. Während der Fahrt durch das malerische Lesachtal genießen wir die saftig grünen Wiesen mit den vielen Heuschobern und Heustadeln, die vielen geschmückten Kirchen und Kapellen, mit uralten Holzhäusern geschmückte Landschaft. Unser heutiger höchster Punkt ist der Kartitscher Sattel mit seinen 1530 m. Von da oben gehts fast nur noch abwärts durch Kartitsch, auf stufengespickten Wanderwegen, Forst- und Karrenwegen fahren wir zu unserem Quartier Hotel Gesser, welches wir für die heurige Saisonabschlußtour gebucht haben, nach Sillian hinunter.
Start in Kötschach
so typisch Lesachtal
die zwoa Lesachtalmandln
geschafft
St. Oswald
Abfahrt nach Sillian
2. Tag:
Sillian-Malga Rinfreddo 37 km, 1760 hm, 5:20 Std. (netto)
Nach dem Traumfrühstück starten wir um 8:30 am Drauradweg nach Arnbach. Die gut angelegte Forststraße schraubt sich durch den Wald 800 hm zur Leckfeldhütte hinauf. Auf der Hüttn gibts an Radler und a frisches, trockenes Trikot für die nächsten 500 hm hinauf zum Leckfeldsattel. Auf diesem extrem steilen Abschnitt werden wir des öfteren (ich noch öfter) vom Sattel geholt. Auf der Scharte angekommen erwartet uns ein gewalltiges Panorama - unter uns Sillian, das Pustertal, Villgratental - wir drehen uns nach Süden, unter uns Sexten, das Fischleintal und vis a vis direkt zum Greifen die Sextener Dolomiten.
Ein großes Monument aus Stahl kündigt hier den Start des legendären Stoneman Trial an. Roland Stauder, der mehrmalige Sieger des Transalpmarathon hat vom Leckfeldsattel bis hinunter nach Casamazzagno den ultimativen Stonemantrial über ca.1000 hm angelegt. Anschließend schieben wir noch die steilen 100 hm zum alten Zollhaus, die absolute Aussichtskanzel hinauf. Nach dem intensiven "Panorama-Orgasmus" folgt eine Trial-Orgie hinunter Richtung Sexten zur Helmhanghütte. Den heißen Tipp für das heutige Quartier bekamen wir von der dortigen Kellnerin Irmgard, die uns telefonisch im Rif. Rinfreddo ein Zimmer besorgte. (Die Nemesalm bietet leider kein Quartier mehr an) Da wir jetzt nicht mehr auf "Originaltrack" waren, mußte kurzfristig weglos, das Bike geschultert steil bergauf eine neue Route angepeilt werden.
Bei der Nemesalm sehen wir ein Schild "Rif. Rinfreddo 3,5 kilometri" - da san ma glei drübm - glaubt ma. Ein schmaler Wandersteig, extrem Wurzelverblockt, auffi-awi-auffi....fast a Stund hamma da umi no braucht. Und 3 Minuten vor der Alm dawischt uns das herannahende Gewitter a no.
Dieses mit vielen Kühen bewirtschaftete Rifugio ist heute die nächste Überraschung - a 6-Bett Zimmer für uns Drei - a warme Brause und a gscheits Abendessen hats da obm auf 1887 m gebm.
Blick von der Leckfeldhütte zum Sattel
gscheit steil
am Leckfeldsattel
am Start Stoneman-Trial
für des is normal da Hannes zuständig - desmal hats H.J. besorgt
am Panoramatrial zur alten Zollhütte
die Sextener
Blick ins Fischleintal
bei der Zollhütte
Abfahrt von der alten Zollhütte
weiter unten wirds no heftiger
buck di Gaid
oiss fahrbar
da unt is scho Sexten
liabe Wiesenwegerl
über die Nemes Alpe
da vorn is scho die Alm
3. Tag:
Rif. Rinfreddo-Forni Avoltri 68 km, 2530 hm, 9:15 Std. netto (61 km, 2120 hm)
Im 6er Zimmer auf der Alm hervorragend gschlafn. Um 6 Uhr in da fruah kramadanzt da Franze scho umanand. Was is los Franze? die Berg brennan, schauts schnell aussi - oiss is rot - i hab scho a paar Büdln gmacht.
Ich blinzle beim Fenster raus - und tatsächlich, vor uns die Sextener Dolomiten im schon fast kitschigen orange-rot - raus aus den Federn!
Von der Alm gehts sofort steil weg. Eine alte, schon stark zugewachsene Militärstraße schraubt sich über steiles Almgelände zum Knieberg hinauf. Unterhalb der Scharte treffen wir auf den Stoneman Trial. Franze fleht mich an: derf ma den awifahrn? Diese Variante verlängert diese eh schon sehr lange Etappe um 400 hm - jedoch wir sind gut in der Zeit und s'Wetter passt a. Also surfen Franze und H.J. den Stoneman Trial nach Casamazzagno hinunter und fahren das nächste Tal zum Palombino wieder hinauf zur Originalroute. Lange verfolge ich die Beiden, wie sie jauchzend am Kamm entlang den Stoneman Trial genießen.
Ich fahre derweil den Stoneman Richtung Knieberg hinauf, anschließend hinunter zum Kniebergsattel und auf einem von den letzten Gewittern ausgewaschenen Karrenweg zur Casa di Silvella bzw. ins Val Digon bis Pian della Mola hinunter. Nach dem Brückerl gehts sofort wieder in sehr steilen Stufen zum Rif. Fido hinauf, wo die Forststraße zu Ende ist. Jetzt noch ca. 200 hm hinauf zum Passo Palombino, wobei ich die letzten 100 hm zu Fuß absolviere. Steil fällt jetzt der fahrbare Wanderweg ins Val Visdende hinunter. Dort treffe ich auf die alte Militärstraße, die zum Tilliacher Joch führt. Auf dieser fahre ich zur Malga Dignas hinauf, bestelle mir einen Radler und eine Pasta und sehe 15 Min. später meine 2 Stoneman-Spezis die Kehren herauf kommen.
Gestärkt fahren wir drei wieder gemeinsam weiter hinauf Richtung Tilliacher Joch. Zweigen jedoch auf Höhe 1900 m rechts ab, zu einem der längsten, abwechslungsreichsten, aussichtsreichsten und anstrengendsten Trials hoch über dem Val Visdende. Nach flotter Fahrweise erreichen wir nach 2 Stunden Extremtrial die Malga Chivion. Von dort weglos über eine Almwiese und durch einen steilen Waldpfad zum Cordevole Bach hinunter, der das Bike am Rücken tragend überwunden wird. Danach treffen wir auf den Wanderweg, der in unzähligen Kehren zum Rif. Sorgenti hinaufführt. Nach der Labung im Rifugio werden noch 1000 hm auf einer grobsteinigen Piste vernichtet. In Forni Avoltri - mittlerweile ist es halb Acht - wartet schon ungeduldig die Wirtin auf drei total verdreckte Biker.
morgendliches Alpenglühen
Rif. Rinfreddo
s'Almbründerl
Auffahrt zum Kniebergsattel im Banne der Sextener
am Stoneman Trial vom Knieberg
Stoneman Monument am Kniebergsattel
Stempelstelle Kniebergsattel
Kommunikation wie vor der GPS-Zeit
am Passo Palombino im Hintergrund Kreuzbergsattel und Karn. Grenzkamm
Abfahrt vom Palombino
im Hintergrund die Porze und Tilliacher Joch
der längste Trial
Blick ins Val Visdende
ab und zua schiabm
...anspruchsvoll
....ab und zua ausgsetzt
....ab und zua zum kraxln
...und wieder scheeen
da Gaid beim Wegerlsuachn
...Franze hint nach
Labestelle Rif. Sorgenti
4. Tag:
Forni Avoltri-Kötschach 36 km, 1330 hm, 3:40 Std. netto
Eine schmale Asphaltstraße führt in das Bergdorf Collina hinauf. Die Italiener haben Ferien, dementsprechend viele Wanderer sind hier unterwegs. Der Wanderparkplatz beim Rif. Tolazzi ist voll, recht schöne Bergtouren wie Hohe Warte, Monte di Volaya, Mte. Crostis usw. bieten sich hier an. Die Versorgungsstraße hinauf zum Rif. Marinelli wird an den extrem steilen Stellen gerade betoniert, der obere Teil hinauf zur Hütte ist bereits saniert. Dies kommt uns natürlich aufgrund des geringeren Rollwiderstandes zugute. So sind wir schon kurz vor Mittag am höchsten Punkt Rif. Marinelli und können die Siesta etwas länger genießen.
Etwas ausgesetzt beginnt der Wandersteig von der steil abfallenden Nordostkante. Der steile, steinige Karrenweg bringt unsere Scheiben nochmals so richtig zum Glühen. Die letzen 100 Höhenmeter mußten noch die letzten Kräfte mobilisiert werden, ein schmaler Steig führt durch eine bewaldete Felswand zu einer Alm beim Plöckenpass hinauf. Die anschließende Abfahrt nach Kötschach ist nur noch Genuß pur.
Albergo Scarpone
da wird grad betoniert
die hat glaubt, sie kriagt a was
obm samma auf 2130 m
Siesta auf der Marinelli
da miaß ma owi
los gehts
am Anfang a bisserl stufig
zum Schluss no a liabs Steigerl
ich haben fertig
da drüben is scho da Plöckenpass
die Winddüse vom Plöckenpass
Angriff mit 120 bar Wasserdruck
|