Bocca di Bonassa
KORSIKA…man ist überwältigt von den zerissenen Bergketten und reißenden Bächen eines Gebirges mitten im Meer, verzaubert von der lieblichen, zuweilen auch herben Schönheit der Macchia. Ein Vierklang aus Mensch, Macchia, Meer und Felsen - das ist biken in Urform.
Bei meinem 3-wöchigen Korsikaaufenthalt 2008 gabs jede Woche eine "schärfere" Biketour.
In der ersten Woche fuhr ich mit 12 Gniglern über die Bocca di Bonassa.
Dieser Übergang vom Figarellatal ins Fangotal auf dem Weitwanderweg "Tra Mare e Monti" gehört zum Muß eines Korsika-Bike-Urlaubs.
Daten: 75 km, 1900 hm, 6:45 Std. Fahrzeit
Wir starteten um 9 Uhr (etwas zu spät) vom Feriendorf Störrischer Esel in Calvi auf der D81 nach Suare und weiter auf schmaler Teerstrasse ins Figarellatal Richtung Forsthaus Bonifatu. Nach der letzten Genueser Brücke, vor dem Forsthaus befinden sich mehrere Infotafeln von dieser Region. Hier beginnt der mitunter anstrengendste Teil dieser Traumtour, hinauf zur Bocca di Bonassa. Der Großteil dieses Wanderweges ist leider nicht fahrbar, es müssen diverse Hindernisse wie Bachquerungen und Steilstufen das Bike schiebend oder tragend überwunden werden. Überraschend hatten unsere Neubiker während dieser 2-stündigen Weitwanderung fast keine Probleme. Im Gegenteil: vor lauter Euphorie sind wir noch eine Zugabe von 150 Hm gewandert!
Familienfoto beim Forsthaus Bonifatu
die letzten Meter am Asphalt...
....dann gehts gleich richtig zur Sache
a jeda tragts anders
die Wüdsäue ham den ganzen Wald aufgwühlt
Siesta auf da Bocca di Bonassa
Nach einer ausgiebigen Gipfeljause starteten wir zum eigentlichen Höhepunkt dieser Tour. 12 km Singletrial von Höhe 1.250m auf Null, Bikerherz was willst du mehr. Dieser elendslange Wanderweg ist bei gutem Fahrkönnen durchwegs fahrbar, ein göttliches Vergnügen für jeden Mountainbiker. Nur...für unsere Neubiker ein wahrer Albtraum, so an die 2,5 Stunden mühten sie sich schiebend und ab und zu fahrend hinunter ins Fangotal. Bei so manchem Fahrfehler wurde man von der scharfdornigen Macchia gezeichnet, keiner kam heute ohne Kratzer heim.
obm woas e weng stoanig
da miaß ma owi
hiazt gehts dahin
Foahrfehler
des is nit mei Gelände
da liegt scho wieder oana.....woach und sehr dornig
da foa i da nit awi
die Spuren der Macchia
Einige unentwegte fuhren mit mir noch den Pfad entlang des Fangobachs. Während dieser anspruchsvollen, einstündigen Trialorgie genossen wir nochmals die Macchia pur. Nach der Fangobrücke waren wir wieder zurück in der Zivilisation. Die letzten 26 km zurück nach Calvi mußte noch die Bocca di Marsolinu bewältigt werden. Um 19:30 Uhr saßen wir hungrig wie die Löwen im Restaurant unserer Ferienanlage.
Trialpfad am Fangobach
über den Fangobach zurück in die Zivilisation
Abendstimmung am Bocca di Marsolino
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