zur Startseite
zur Startseite
    Aktivitäten    Aktuelles    Club    Köberl's Tourenguide    Archiv    Rund Ums Radfahren
Zur Person
Bücher
Transalp
Mtb-Touren
Bergtouren
Skitouren
Kroatien
Radtechnik
Südtirol-Lago Di Garda
2012 Lanzarote
2013 Fuerteventura
2013 Elba
2017 La Palma
2014 Gran Canaria
2008 Korsika
2016 Montenegro
2011 Teneriffa
Südtirol-Lago-Bassano
  Suchen  

Karn.Grenzkamm Teil 2 Juni 2011

Wie ein Miniatur-Alpenhauptkamm zieht sich der Karnische Gebirgskamm über 100 km Luftlinie entlang von den Sextener Dolomiten bis zum Dreiländereck bei Tarvis. Was für Langstreckenwanderer der Sentiero della Pace ist, ist für sattelfeste Biker die Alta via Carnica.
Für den heurigen Sommer habe ich diese Traumtour in 2 Etappen geplant. In der Hoffnung, daß sich meine Transalp-Kundschaft leichter ein paar Tagerl von ihrer Haken trennen können. Da sich bei Sepp's feuchter Geburtstagsfehte nur einer für diese Traumtour gemeldet hat (koa schenas Wetter gibts nimma) bin ich mit Egon Montag früh Richtung Süden gestartet, danke Egon fürs mitfahrn!
1. Tag:
Nach ca. 20 km Warmlaufphase am Gailtaler Radweg gings am Straniger Sennerweg 900 hm hinauf zur Straniger Alm. Nach der Kasjausn wars dann vorbei mit Forststraße, endlich konnte die Gabel ihre 140 mmm voll in Einsatz bringen. Gleich nach dem grünen Grenzübergang gings auf einem Sentiero (sehr grobsteinig, wie sichs halt in Italien gehört) zur Casera Valbertat hinunter. Auf der folgenden Auffahrt zur "Riesen-Kasalm Cra Cason di Lanza" mußten wir mit schwarzem Gold vorlieb nehmen. Aber dann: während des Übergangs über die Rattendorfer Schneid wurde alles geboten, was ein hartgesottener Transalper sich wünscht. Steile, verblockte, wurzelgetränkte, schmale Pfade durch Latschen und Gräben mit grandioser Aussicht auf die schroffen Zweitausender, welche hier den messerscharfen Grenzkamm bilden. Während der sehr rassen Abfahrt vom Rattendorfer Sattel bietet sich ein eiskalter Tümpel hervorragend für ein Hochgebirgsbad ohne Badehose an.
Auf der Rattendorfer Alm fragen wir vorsichtig, ob wir da vielleicht übernachten könnten. Is lei s'ganze Lager frei und was zum Essen kinnts a hom sagt die zünftige Sennerin, die hier oben auf 1600 Meter mit ihrem Mann und zwoa Buam 61 Kühe versorgt. Und so ganz nebenbei Butter, 4 Sorten Kas, Kassalami, Kartna Wurst, Speck, Schwarzbeermarmelad, Bauernbrot und a wunderbares Joghurt macht, was sie uns am nächsten Tag beim 5-Sterne Almfrühstück präsentiert hat.

Traum-Radwandern am Gailtaler Radweg


Stranig Alm in Sicht


jetzt gibts an Radler und a deftige Kasjausn


am Sentiero della Pace


wo miaß ma hin?


drüber da Grenz is fast no schena


bei der Cra Cason di Lanza


steil auffi zur Rattendorfer Schneid


schene Trials


fast maßgschneidert für uns






am Rattendorfer Sattel


Abfahrt zur Rattendorfer Alm...


...mit zünftiger Badepause


Abfahrt frisch gebadet zur Rattendorfer Alm


Abendspaziergang mit Traumkullisse



2.Tag:
Nach einer ruhigen Almnacht im Lager, das wir uns zwei alleine teilen durften, fuhren wir nachdem uns der Senn noch ein paar Tipps gegeben hatte, weiter Richtung Osten. Der anspruchsvolle Trial zwang uns jedoch schon nach 5 Minuten Fahrzeit aus dem Sattel. Das Rad schiebend, teils tragend, ab und zu auch etwas fahrend bewegten wir uns unter den Abstürzen des Zweikofels zum Naßfeld-Schigebiet hinüber. Oben am Sattel machen wir Pause....maaa is des a Panorama sagt Egon. Das gesamte Schigebiet Naßfeld vom Gartnerkofel bis zum Trogkofel, ich hol mir mein Fernglas heraus um mir einige "Bekannte" aus dem Alpenhauptkamm hervorzuholen, natürlich glänzen Glockner und Tauernkönigin Hochalmspitze am meisten von allen.
Auf einer neu trassierten FIS Rennstrecke düsen wir hinunter Richtung Sonnleiten. Schon wieder baut sich ein Hindernis vor uns auf: ein breiter Bach und noch keine Brücke da. Jedoch der radlerfreundliche Baggerfahrer baut uns mit einigen Baggerschaufeln voll Kies einen moderaten Übergang. Immer mehr Wanderer treffen wir auf unseren Trialpfaden zum Naßfeldpass hinunter. Von der "normalen Paßhöhe" gehts sofort wieder mühsam auf grobem Schotter 15-20% zur Bergstation Gartnerkofel hinauf. Egon meint knurrend: wir fahren jetzt schon 2 Stunden und haben erst 10 km...meine Antwort: dann miaß ma a weng onzahn!
Nach kurzer Genußpause surfen wir trialmäßig auf Schipisten zur Garnitzenalm hinunter. Wir glaubten jetzt gehts relativ flott übers italienische Eck zur Egger Alm hinüber, das war jedoch ein Trugschluß. Dieser Weitwanderweg übers Sella della Spalla hinüber zur Sella Zille ist in den letzten Jahren von wilden karnischen Unwettern gebrandmarkt worden. Alle Brücken und Übergänge sind weg, man muß unzählige Gräben kraxelnd queren, ausgesetzte Felspassagen umklettern, gerade nochgrenzwertig für eine MTB-Tour.
Mit zwei Stunden "Verspätung" sitzen wir zwei ausgetrocknet wia a Fetzen auf der Egger Alm und genießen die vielen Rosinen im Kaiserschmarrn.
Nach der Dellacher Alm versperrt uns ein hohes Metallgitter den Weg...Privatgrund steht auf einer Tafel. Da wir zwei Oldies die Lesebrille grad nicht auf der Nase haben kraxeln wir geschickt über dieses Hindernis. Im anschließenden steil abfallenden Kesselwaldgraben verschenken wir 300 m Höhe, die wir uns hinauf zur Dolinzaalm schwer erkämpfen müssen. 415 Höhenmeter auf 2,8 km...welcher Idiot hat diese Straße da hinauf gebaut? Mit einem sensationellen Schnitt von fast 3 km/h erklimmen wir dies Rampe.
Bei einer Hütte mit dem Namen "Alpengasthaus Starhand" bestellen wir uns was zum Trinken, die "ältere Dame" fragt uns sofort: wo miaßts denn heit no hi? Mia suachn was zum Schlafen, kuntn ma heit Nacht bei dir bleibm? Ja freilich sagt sie überschwenglich, i bi zwar erst seit 4 Tag herobm, s'Lager is sowieso oiss frei und kochen kann i eich a no was. Natürlich nahmen wir dieses für uns sensationelle Angebot sofort an. Nach der Ganzkörperwäsche im eiskalten Wasser genossen wir unser Abendmenü: Fritattensuppe-Spaghetti Ragou mit Insalata Verde-Marmelade Palatschiken....Schmatz

Rattendorfer Alm


endlich oben - der Gartnerkofel grüßt herüber


da miaß ma umi


Tröpolacher Alm mit Hüttenkofel


Downhill auf der neuen FIS-Strecke




der Baggerfahrer ist bestimmt a Radlfahrer


wo die Einen oben sind....sind wir unten


jeder Brunnen wird genützt


Bergstation Gartnerkofel


steile Abfahrt vom Gartnerkofel


Badesee Garnitzenalm


Garnitzen-Almtrial


viele verblockte Furten




ein ausgeschwemmter Graben nach dem Anderen


sehr anspruchsvolle Passagen im italienischen Eck




auch viele kurze Kletterpassagen




volle Konzentration...jetzt ja s'Radl nit auslassn






endlich wieder Zivilisation


Egger Alm


Dellacher Alm


Dolinza Alm nach der mörderischen Auffahrt


RC-Gnigl Waschtag auf der Alm


Riesen Lager nur für uns Zwei



3.Tag:
Nach einer kalten Nacht im Privat-Lager (Gott sei Dank waren genug Decken da) und üppigem Frühstück sogar mit weichem Ei, zogen wir frühmorgens weiter Richtung Feistritzer Alm. Die 300 Höhenmeter auf einem schmalen Wanderweg hinauf zur Alm betrachteten wir als "Morgenspaziergang". AAAA-Erlebnis oben am Feistritzer Almsattel, der Dobratsch zeigt uns seinen mächtigen breiten Buckel, die Nockberge und die Karawanken mit ihren vielen schroffen Gipfeln. Natürlich wird auch noch die idyllisch gelegene Kapelle Maria Schnee besucht. Der anschließende Panorama-Trial brachte uns zum Schönwipfel hinüber. Auf der langen Forststraßenabfahrt zum Bartolo Sattel wurden leider wieder 600 Höhenmeter verschenkt. Nun stand uns nur noch der Göriacher Berg im Weg. Eine endlos lange Forststraße leitet uns mit einigen riesigen hölzernen Hindernissen zur Göriacher Alm hinauf. Es lichtet sich der Wald, die ersten Almdächer kommen hervor, wir fahren um die letzte Kurve, urplötzlich verringert sich der Druck aufs Pedal, uns stockt der Atem. Wir stehen am Aussichtsbalkon von Kärten und das bei Kaiserwetter und einer grandiosen Aussicht auf das halbe Bundesland. Während meiner Italienfahrten mit dem Auto hab ich im Bereich der Raststation Dobratsch immer da herauf geschaut und mir gedacht: da muaß i unbedingt amoi auffi.
Wir suchen uns ein schönes Platzerl und genießen unseren Riegel, das kurz vorher noch beim Kockbründl getankte Quellwasser und die unbandig schöne Aussicht. Die anschließende Abfahrt beginnt mit einem steilen Almwiesentrial immer entlang der 1920 errichteten Grenzsteine bis Kapin. Der anschließende 12 km lange Forststraßendownhill hinunter nach Draschitz ist nur noch Genuß pur. Leider empfängt uns da unten eine fast unerträgliche Backofenhitze. In Achomitz besuchen wir noch die 2010 errichtete Skulptur für den in den siebziger Jahren erfolgreichen Schispringer Karl Schnabl, der in Innsbruck zu olympischen Ehren kam. Anschließend bringt uns der Gailtal Radweg zurück nach Hermagor, wo Egons A4 bereits auf uns wartet. Allerdings mit einer kurzen Unterbrechung, wo wir unsere Trikots vom Körper streifen und uns pudelnackert in die Gail schmeissen.
Ich hätte nie geglaubt, daß dieser Teil der Karnischen soo anspruchsvoll, abwechslungsreich und genußvoll ist.

"Alpengasthaus" Starhand


Feistritzer Alm in Sicht


da war i mit'n Bäda scho amoi herobm


beim Rudi auf der Feistritzer Alm


Feistritzer Alm mit Oisternig


Kapelle Maria Schnee


s'Kalberl hat grad das Licht der Welt erblickt


Rückblick auf Feistritzer Alm und Oisternig


endlich...die Göriacher Alm in Sicht


Panoramablicke


ganz rechts lacht der Mangart herüber




die Almglockn




Talabfahrt über 1000 Höhenmeter


stimmt der Weg?


am Gailradweg noch ein Radlerbad...


....nach einer heißen Tour am Karnischen Grenzkamm...


...einfach eintauchen


wann des koa Erfrischung ist







Kommentar erstellen

Titel


Name


Anmerkungen






Klasse Tour
Manfred
30.06.2011 21:30:47
wir i des vor anigen Monaten glesn hob, weut i scho mitforn, oba erst heit gsegn das de Tour scho gwesn is. De stille Post hot net klopt. Bin leider nu net in da Pension das i glei losstarten kunnt. Kenn do scho aniges von de Sommer Urlaube. SCHADE